Am 17. Mai 2021 findet der Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie statt. Der weltweit als "International Day Against Homophobia" (IDAHO) bekannte Tag wird seit 2005 jedes Jahr am 17. Mai gefeiert. Ziel des Tages ist es Respekt für Lesben und Schwule einzufordern. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Viersen beantragt deshalb die offizielle Flagge der LGBTIQ
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-Community, die sog. Regenbogenfahne, am 17. Mai 2021 am Stadthaus in Viersen aufzuhängen.
Wenn die Regenbogenfahne zusätzlich an weiteren stadteigenen Gebäuden aufgehängt werden kann, begrüßen wir das ausdrücklich.
Das Datum 17. Mai wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, den Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel strich.
Die Regenbogenfahne entwarf 1978 der amerikanische Künstler Gilbert Baker. Sie soll ein Symbol für lesbischen und schwulen Stolz darstellen, sowie gleichzeitig die Vielfalt dieser Lebensweise.Wissenschaftliche Studien schätzen den Anteil von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans und Inter auf 5–10% der Bevölkerung. Demnach leben auch im Kreis Viersen viele Tausend Menschen, die nicht heterosexuell sind.
Das Coming Out ist für nicht heterosexuelle Menschen nach wie vor eine schwierige Lebensphase. Besonders in eher ländlich geprägten Orten wie zum Beispiel dem Kreis Viersen ist das ,,Anderssein“ besonders ausgeprägt. Die Studie „Coming-Out - und dann?“ des Deutschen Jugend Instituts (2015) stellt fest, dass 82 % der befragten nicht heterosexuellen Jugendlichen Diskriminierung, vor allem im öffentlichen Raum, erfahren.
Es geht aber nicht nur darum zu zeigen, dass der Kreis Viersen alle Menschen, die im Kreis Viersen leben, respektiert und wertschätzt, sondern auch darum die Geschichte der LGBTIQ+ -Community anzuerkennen, von der Verfolgung und Ermordung homosexueller Menschen während der NS-Zeit zwischen 1933 und 1945 bis in die Gegenwart. Die strafrechtliche Verfolgung gleichgeschlechtlicher Kontakte unter erwachsenen Männern bis zum Jahr 1969 und die damit verbundene und über 1969 andauernde Stigmatisierung und Diskriminierung beschreiben die gesellschaftlichen Bedingungen, die für die Sozialisation älterer LSBTI prägend sind.
Lesbische Frauen wurden nicht kriminalisiert, aber extrem marginalisiert. Als ledige Frauen entsprachen sie nicht dem Frauenbild der 1950er bis 1970er Jahre. Sie waren gesellschaftliche Außenseiterinnen, auch ohne offen lesbisch zu leben. Die Heimlichkeiten und das Doppelleben führen dazu, dass viele lesbische Frauen bis heute die permanente Erfahrung machen, dass sie nicht als die Person wahrgenommen und angenommen werden, die sie wirklich sind.
Mit einer so simplen Geste wie durch das Hissen der Regenbogenfahne am Stadthaus, zeigt sich die StadtViersen als vielfältige und bunte Stadt, in dem alle Menschen unabhängig ihrer sexuellen Orientierung willkommen sind.